„Erfindung – geistige Entdeckung“ – das ist eine gute Definition des berühmten Vladimir Dahl. Die Erfindung, oder besser gesagt die Entdeckung der Elektrizität, war eine wirklich epochale Entdeckung für die Menschheit. Das Leben der modernen Gesellschaft ist ohne die Nutzung von Elektrizität nicht mehr denkbar… Inzwischen ist die weitere Erforschung von Möglichkeiten und optimalen Wegen zur Nutzung der großen Kraft der Elektrizität von besonderer Bedeutung. Einer der berühmtesten Erfinder und Wissenschaftler auf diesem Gebiet ist Nikola Tesla. Die Bedeutung seines Werkes kann mit einem Leuchtturm im Meer der Gedanken und Bestrebungen der Menschheit verglichen werden.
Als Zeichen des Respekts für diesen berühmten und außergewöhnlichen Mann wollen wir hier mit diesem Foto erinnern – N. Tesla in seinem Labor in Colorado Springs, Dezember 1899 (Foto). Was aber ist heutzutage neu und sinnvoll?
Wir bieten Ihnen ein neues Buch an – Vehicle Electrification On Water, in Air and Space (Foto)
Die Autoren, Igor Bolvashenkov, Jörg Kammermann, Alexander Rubinraut, Hans-Georg Herzog und Ilia Frenkel, sind ausgewiesene Kenner der Nutzung der Elektrizität in den wichtigsten Bereichen der modernen Technik. Sie geben einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und präsentieren vor allem die Ergebnisse ihrer eigenen Forschungen zur Anwendung elektrischer Energiesysteme unter Berücksichtigung ihrer Dimension und Zuverlässigkeit für alles, was auf dem Wasser schwimmt und in der Luft und im Weltraum fliegt. Interessierte können dieses reichhaltige Material in einer Vielzahl von Bereichen ihrer Tätigkeit anwenden.
Das Buch besteht aus vier Kapiteln und von ihrer Titel kann der Leser sofort das Material öffnen, das er benötigt:
- Von der Ausfallrate von Komponenten zur Wirtschaftlichkeit eines arktischen Gastransporters mit elektrischem Antriebssystem.
- Technologische Realisierbarkeit eines vollelektrischen Flugzeugs unter Berücksichtigung von Gewichts-, Volumen- und Zuverlässigkeitsrestriktionen.
- Entwurf und Machbarkeit einer elektrischen Version eines Such- und Rettungshubschraubers auf der Basis von Eurocopter.
- Elektrische Antriebssysteme von Interorbitalraketen für Flüge zu Planeten des Sonnensystems.
Kapitel 1 enthält eine umfassende Analyse der Verhältnisse zwischen den verschiedenen Zuverlässigkeitseigenschaften eines dieselelektrischen Antriebssystems für einen arktischen Gastanker.
Diese Schiffe sind für die Beförderung von Liquid Natural Gas (LNG) und Liquid Petroleum Gas (LPG) ausgelegt und haben von großer wirtschaftlicher und kommerzieller Bedeutung, auch für die ganzjährige arktische Schifffahrt entlang der Nordseeroute.
Kapitel 2 befasst sich mit der Machbarkeit und dem Entwurf eines vollelektrischen Flugzeugs im Hinblick auf die Umrüstung. Am Beispiel eines konventionellen Flugzeugmodells werden verschiedene Arten von elektrischen Systemen verglichen, um ihre Vorteile und Beschränkung /Einschränkungen/ zu erkunden. Die Machbarkeit und Aspekte eines vollelektrischen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugs werden untersucht und diskutiert.
In Kapitel 3 werden die realen Möglichkeiten und Aussichten für die Schaffung eines innovativen elektrischen Hubschrauberantriebssystems auf der Grundlage einer Batterie, einer Brennstoffzellen-Stromquelle, von Ultrakondensatoren und eines supraleitenden Elektromotors für den herkömmlichen Airbus EC135-Hubschrauber mit zwei Gasturbinentriebwerken und einem Reduktor untersucht. Es wird eine technische und wirtschaftliche Bewertung des innovativen elektrischen Antriebssystems des Hubschraubers gegeben.
Kapitel 4 ist den elektrischen Raketenprojekten gewidmet, die Flüge von der Erdumlaufbahn zu den Planeten des Sonnensystems vorsehen. Es wird ein neuer magnetoplasmischer elektrischer Raketenmotor beschrieben, der speziell von A. Rubinraut entwickelt wurde. Eines der Merkmale dieses Motors ist die supraleitende Erregerwicklung, in der der Strom entlang der Motorachse geleitet wird. Diese und andere Innovationen ermöglichen es, die Fluggeschwindigkeit des Raketenflugzeugs und die Effizienz des Motors erheblich zu steigern. Der Autor schlug auch einen neuen Ansatz zur Gewinnung von Wasserstoff als Arbeitsstoff für die Betankung von Raumfahrzeugen vor. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, auf Planeten mit Eis die Methode der Elektrolyse von Wasser aus speziell geschmolzenem Eis anzuwenden.
Kapitel 4 ist geschrieben von unserem Kollegen und geschätzten Mitglied des Münchner Erfinderclubs „Pionier“ e.V. Dr. techn. Wiss. Prof. Alexander Rubinraut. Es wäre nicht sinnvoll den Text seiner bemerkenswerten Veröffentlichung nachzuerzählen.
Wir werden daher hier einige zusätzliche Informationen geben. A. Rubinraut ist Autor und Mitautor von mehr als 150 verschiedenen Publikationen und Autor einer Reihe wichtiger Erfindungen in verschiedenen Bereichen der Energie.
Er lebte bereits in Deutschland und entwickelte und meldete beim DPMA eine Reihe von Patenten auf dem Gebiet der Verbesserung des Schiffsantriebs an. Er schlug vor, anstelle des traditionellen Einzelpropellers zwei gegenläufige Propeller mit entsprechendem Getriebe zu verwenden und sowohl herkömmliche Dieselmotoren als auch Elektromotoren einzusetzen. Die meisten dieser Arbeiten wurden erfolgreich auf der Internationalen Messe für Schiffbau, Maschinen und Meerestechnik – SMM 2012 in Hamburg vorgestellt.
Zusammen mit A. Rubinraut hatte A. Pustovar die Gelegenheit, an diese Messe teilzunehmen, und wir haben dort mit großem Erfolg ein speziell angefertigtes Arbeitsmodell eines Schiffes mit zwei gegenläufigen Propellern und einem Elektromotor in Form einer externen Steuergondel präsentiert. Mit großem Interesse nahmen die Messebesucher auch die von A. Rubinraut eigens für diesen Zweck verfasste Broschüre „Schiffe mit hocheffektivem Triebwerk“ entgegen.
Ein besonderes Lieblingsthema von A. Rubinraut sind Raumfahrzeuge, nicht nur für Flüge zum Mond oder Mars, sondern auch zum Erreichen der entlegensten Planeten des Sonnensystems und darüber hinaus. Zu diesem Zweck entwickelte er ein spezielles Design für ein Elektroplasma-Antriebssystem, das er anschließend weiter ausbaute. Auf diesem Gebiet reichte er mehr als 15 Erfindungsanmeldungen beim DPMA ein und verfasste eine Reihe von interessanten Artikeln.
A.Pustovar hatte auch dem Kollegen A. Rubinraut bei der Erstellung eines 5,5-minütigen Videos zum Thema Elektrischer Raketenantrieb des Magnetplasmatyps – „Fracht- und Personenraumschiff der viederverwendbaren Nutzung für den Flug zum Mond“ geholfen. Unser Projekt „Elektrischer Raketenantrieb“ und diesen Film habe ich im Oktober 2010 den Kollegen des DLR in Bonn vorgestellt. Leider wurde unsere Initiative nach einer interessierten Diskussion nicht weiterverfolgt. Da ich kein Spezialist auf dem Gebiet der Weltraumforschung bin, bin ich der Meinung, dass die Pionierarbeit von A. Rubinraut zu Unrecht in den Schatten gestellt wurde, und diese leider berüchtigte Situation in der Entwicklung von Wissenschaft und Technik hält bis heute an. Viele Projekte der NASA und anderer Entwickler reproduzieren jedoch heute das, was unser Kollege Dr. A. Rubinraut vor vielen Jahren vorgeschlagen hat.
Es ist also ein interessantes und nützliches Buch erschienen, und wir hoffen, dass unser Bericht über diese Veröffentlichung für Erfinder und Wissenschaftler von Nutzen sein wird.
Prof. Dr. Sc. Alexander Pustovar, Dr. Anatoliy Piganov